Vorschriften über die von Luftfahrzeugen zu führenden Lichter (Anlage 1 zur
Luftverkehrs-Ordnung (zu §§ 17 und 19 Abs. 7 LuftVO))
Nicht amtliches Inhaltsverzeichnis
LuftVOAnl 1
Ausfertigungsdatum: 10.08.1963
Vollzitat:
"Vorschriften über die von Luftfahrzeugen zu führenden Lichter (Anlage 1 zur Luftverkehrs-Ordnung (zu §§ 17 und 19 Abs. 7
LuftVO)) in der Fassung der Bekanntmachung vom 27. März 1999 (BGBl. I S. 580), die durch Artikel 1 Nummer 24 der
Verordnung vom 21. März 1995 (BGBl. I S. 391) geändert worden ist."
Stand: Neu gefasst durch Bek. v. 27.3.1999 I 580
§ 1 Begriffsbestimmungen
Bei Anwendung der Vorschriften dieser Anlage gelten folgende Begriffsbestimmungen:
Ein Flugzeug auf dem Wasser ist in F a h r t, wenn es weder vor Anker liegt noch im Wasser oder an Land festgemacht hat,
noch auf Grund sitzt.
Ein Flugzeug auf dem Wasser m a c h t F a h r t, wenn es in Fahrt ist und sich dem Wasser gegenüber in einer bestimmten
Richtung fortbewegt.
Ein Licht ist s i c h t b a r, wenn es in dunkler Nacht bei ungetrübter Atmosphäre erkannt werden kann.
§ 2 Positionslichter
(1) Flugzeuge haben folgende Positionslichter zu führen (Abb. 1):
ein rotes Licht, das unbehindert von genau voraus nach links über einen Winkel von 110 Grad und nach oben und
unten scheint;
ein grünes Licht, das unbehindert von genau voraus nach rechts über einen Winkel von 110 Grad und nach oben und
unten scheint;
ein weißes Licht, das unbehindert von genau nach hinten, nach links und nach rechts über einen Winkel von jeweils 70
Grad und nach oben und unten scheint.
Abb. 1 ...
Fundstelle: BGBl. I 1969, 2131
(2) Die Positionslichter dürfen entweder Dauerlichter oder Blinklichter sein. Falls Blinklichter verwendet werden, dürfen
zusätzlich folgende Lichter geführt werden:
ein rotes Blinklicht am Heck, das in den Blinkpausen des in Absatz 1 Buchstabe c beschriebenen Lichtes am Heck
leuchtet und/oder
ein weißes Blinklicht, das aus allen Richtungen zu sehen ist und in den Blinkpausen der in Absatz 1 beschriebenen
Lichter leuchtet.
(3) Die Lichtstärke der in Absatz 1 Buchstaben a und b beschriebenen Lichter darf nicht weniger als 5 Candela und die
Lichtstärke des in Absatz 1 Buchstabe c beschriebenen Lichtes nicht weniger als 3 Candela betragen.
(4) Falls die in Absatz 1 Buchstabe a und b beschriebenen Lichter weiter als 2 m (6 Fuß) von den Tragflächenenden entfernt
sind, müssen Begrenzungslichter an den Tragflächen geführt werden. Die Begrenzungslichter müssen Dauerlichter sein; ihre Farbe muss der Farbe der dazugehörigen Positionslichter entsprechen.
§ 3 Zusammenstoß-Warnlicht
(1) Flugzeuge, Drehflügler und Luftschiffe sind mit einem oder mehreren Zusammenstoß-Warnlichtern auszurüsten. Diese sind
als Blinklichter so einzurichten und anzubringen, dass sie möglichst aus allen Richtungen zwischen 30 Grad über und 30 Grad
unter der Horizontalebene des betreffenden Luftfahrzeugs zu sehen sind, ohne die Sicht des Luftfahrzeugführers und die
Sichtbarkeit der Positionslichter zu beeinträchtigen. Die Art der Ausführung wird von dem Luftfahrt-Bundesamt bestimmt. Bei
Luftfahrzeugen, die mit Zusammenstoß-Warnlichtern ausgerüstet sind, müssen die in § 2 Abs. 1 beschriebenen Lichter als
Dauerlichter eingerichtet sein.
(2) Motorsegler, Segelflugzeuge und Freiballone sind mit einem oder mehreren Zusammenstoß-Warnlichtern nach Absatz 1
oder an deren Stelle mit anderen Mitteln zu einer besseren Erkennbarkeit der Luftfahrzeuge auszurüsten. Das Nähere wird von
dem Luftfahrt-Bundesamt geregelt.
(3) Das Luftfahrt-Bundesamt kann allgemein oder im Einzelfall Ausnahmen von den Absätzen 1 und 2 zulassen. Die
Ausnahmen können befristet und mit Auflagen verbunden werden.
§ 4 Lichter für Flugzeuge auf dem Wasser
(1) Ein Flugzeug auf dem Wasser, das in Fahrt ist, muss zusätzlich zu den nach § 2 Abs. 1 vorgeschriebenen und als
Dauerlichter eingerichteten Lichtern im vorderen Teil mittschiffs dort, wo es am besten gesehen werden kann, ein weißes Licht
führen. Dieses Licht muss unbehindert über 220 Kompassgrade scheinen, und zwar nach jeder Seite 110 Grad, von rechts
voraus bis 20 Grad achterlicher als querab. Das Licht muss mindestens 3 Seemeilen weit sichtbar sein (Abb. 2).
Abb. 2 ...
Fundstelle: BGBl. I 1969, 2131
(2) Ein Flugzeug auf dem Wasser, das ein oder mehrere Flugzeuge oder Wasserfahrzeuge schleppt, muss zusätzlich zu den
nach § 2 Abs. 1 vorgeschriebenen, als Dauerlichter eingerichteten und mindestens 2 Seemeilen weit sichtbaren Lichtern ein
zweites weißes Licht führen, das ebenso beschaffen ist wie das in Absatz 1 beschriebene Licht. Dieses zweite Licht muss
mindestens 2 m (6 Fuß) senkrecht über oder unter dem ersten Licht angebracht sein (Abb. 3).
Abb. 3 ... (Fundstelle: BGBl. I 1969, 2132)
(3) Ein Flugzeug auf dem Wasser, das geschleppt wird, muss die nach § 2 Abs. 1 vorgeschriebenen Lichter führen, die als
Dauerlichter eingerichtet und mindestens 2 Seemeilen weit sichtbar sein müssen. In diesem Fall darf das in Absatz 1
beschriebene zusätzliche weiße Licht im vorderen Teil des Flugzeugs nicht geführt werden.
(4) Ein manövrierunfähiges Flugzeug auf dem Wasser muss zwei rote Lichter senkrecht übereinander und mindestens 1 m (3
Fuß) voneinander entfernt dort führen, wo sie am besten gesehen werden können; beide Lichter müssen so beschaffen sein,
dass sie über den ganzen Horizont mindestens 2 Seemeilen weit sichtbar sind (Abb. 4). Das manövrierunfähige Flugzeug darf
die nach § 2 Abs. 1 vorgeschriebenen farbigen Seitenlichter nicht führen, wenn es keine Fahrt macht (Abb. 5), muss sie aber
führen, wenn es Fahrt macht. Die in Satz 1 beschriebenen roten Lichter gelten nicht als Notsignal.
Abb. 4 ... (Fundstelle: BGBl. I 1969, 2132)
Abb.5 ... (Fundstelle: BGBl. I 1969, 2132)
(5) Flugzeuge müssen auf dem Wasser vor Anker folgende Lichter führen:
ein Flugzeug, das weniger als 50 m (150 Fuß) lang ist: ein weißes über den ganzen Horizont mindestens 2 Seemeilen
weit sichtbares Ankerlicht, und zwar dort, wo es am besten gesehen werden kann (Abb. 6);
Abb. 6 ... (Fundstelle: BGBl. I 1969, 2132)
ein Flugzeug, das 50 m (150 Fuß) lang oder länger ist: ein weißes Ankerlicht vorn und ein weißes Ankerlicht hinten,
und zwar dort, wo sie am besten gesehen werden können; beide Ankerlichter müssen über den ganzen Horizont
mindestens 3 Seemeilen weit sichtbar sein (Abb. 7);
Abb. 7 ... (Fundstelle: BGBl. I 1969, 2132)
ein Flugzeug mit einer Spannweite von mehr als 50 m (150 Fuß): ein weißes Licht auf jeder Seite, um die größte
Spannweite kenntlich zu machen. Diese Lichter müssen möglichst unbehindert über den ganzen Horizont mindestens
1 Seemeile weit sichtbar sein (Abb. 8 und 9).
Abb. 8 ... (Fundstelle: BGBl. I 1969, 2132)
Flugzeuglänge weniger als 50 m
Abb. 9 ... (Fundstelle: BGBl. I 1969, 2132)
Flugzeuglänge mehr als 50 m
(6) Ein Flugzeug auf dem Wasser, das auf Grund sitzt, muss das oder die in Absatz 5 vorgeschriebenen Ankerlichter führen.
Außerdem muss es zwei senkrecht übereinander angebrachte, über den ganzen Horizont sichtbare rote Lichter führen, die
mindestens 1 m (3 Fuß) voneinander entfernt sind.
§ 5
(weggefallen)
§ 6 Lichter für andere Luftfahrzeuge
Die Vorschriften über die Lichterführung von Flugzeugen finden auf andere als die in den §§ 2 und 4 genannten Arten von Luftfahrzeugen, insbesondere auf Motorsegler, Segelflugzeuge, Luftschiffe und Drehflügler, sinngemäße Anwendung. Sofern
deren Bauart die Anbringung der Lichter in der vorgeschriebenen Form nicht gestattet oder sie wesentlich erschwert, bestimmt
das Luftfahrt-Bundesamt die Art der Ausführung.
Text ohne Gewähr auf Richtigkeit.
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